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Einblick in die Arbeit der Teams vor Ort

Gerne berichte ich von meinem zweiwöchigen Besuch in unseren beiden Tageszentren auf Lesbos und in Athen. Diesmal möchte ich aber weniger das bunte Treiben und dafür mehr die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen beleuchten.

Ich kann vorab nehmen, dass ich von der Arbeit beider Teams äusserst beeindruckt bin. In beiden Zentren wird mit bemerkenswerter Sorgfalt gearbeitet und was unsichtbar und reibungslos abläuft, ist die Übergabe von Informationen, wenn eine Frau Bashira verlässt und Amina die Frau weiter betreut.


Im Amina Centre hat mich besonders beeindruckt, mit welcher Selbstverständlichkeit und Aufmerksamkeit unsere Mitarbeiterinnen einen reibungslosen Betrieb sichern. Lassen Sie mich dazu ein Beispiel machen: eine Klientin, die Farsi spricht, kommt rein und meldet sich an der Rezeption, wo entweder die Psychologin oder eine Sozialarbeiterin sitzt. Da sie ein Gespräch führen will, kommt unsere Farsi-Übersetzerin, die zuvor noch im Hinterhaus den Shop betreut hat, setzt sich dazu und übersetzt, während zeitgleich eine andere Mitarbeiterin im Hinterhaus einspringt, die Waschmaschine lädt und eine Kaffeetasse spült und eine zweite mit dem Kind der Klientin im Hof spielt. Das Ganze läuft so automatisch, fliessend, und das auch dann, wenn das Gespräch aus Gründen der Privatsphäre im oberen Stock im Besprechungszimmer stattfindet - der Platz an der Rezeption ist sofort wieder besetzt.


Das Team ist eingespielt und der Umgangston ist ruhig, freundschaftlich und sehr professionell.

Im Bashira Centre wohnte ich einer Teamsitzung bei, die bei mir noch lange nachhallen wird. Das Team ist aktuell mit sehr vielen Transfers beschäftigt, denn aktuell sind wieder viele Boote angekommen und somit werden viele Geflüchtete aufs Festland transferiert, damit das Lager nicht überbelegt wird (etwas, was man seit dem Brand in Moria mit allen Mitteln verhindern will). Manche Frauen erfahren ganz kurzfristig, dass sie transferiert werden und haben keine Zeit, sich im Bashira Centre zu verabschieden oder sich zu melden. So gehen unsere Mitarbeiterinnen also alle Namen der Klientinnen durch, tauschen Informationen aus, besprechen, wann der letzte Kontakt war und dass man sie anruft und ihre Bedürfnisse abklärt. Frauen, die uns mitteilen, dass sie aufs Festland verlegt werden, erhalten den Kontakt des Amina Centres, Internetguthaben, evtl. wichtige verschriebene Medikamente, Hygieneprodukte und andere Hilfsgüter für die ersten Tage.

Beeindruckend ist, wie alle Mitarbeiterinnen die Frauen beim Namen kennen (und das trotz der hohen Fluktuation). Sie wissen, wessen Kind eine Darmgrippe hatte, wer einen Interviewtermin hat, wer von den Essenslisten im Lager gestrichen wurde und deshalb Food-Coupons braucht von uns. All dies zeugt vom immensen Vertrauen, das die Frauen unseren Mitarbeiterinnen entgegenbringen.

Diese Besuche motivieren mich, hier in der Schweiz mit mehr als gutem Gewissen die Werbetrommel für unsere beiden Zentren zu rühren.




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