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Geflüchtete Menschen verlieren ihre Wohnungen durch die Schliessung des ESTIA-Unterkunftsprogramms

Seit der Ankündigung der Schliessung des ESTIA-Programms sind verletzliche Geflüchtete gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und wieder zu den harten Lebensbedingungen in Camps zurückzukehren. Sind sie nicht in der Lage, eine neue Wohnung in urbanen Gebieten zu finden, ist ihre einzige Alternative zum Leben im Camp die Obdachlosigkeit in der Stadt. Davon sind auch viele Begünstigte der SAO-Tageszentren betroffen.


Bild: Carol Gaessler für "The Greats"


Das ESTIA-Programm (Emergency Support to Integration and Accommodation Programme) bot verletzlichen Geflüchteten eine Alternative zu der Massenunterbringung in Containern in weit von der Stadt entfernten Flüchtlingslagern. ESTIA bot menschenwürdige Lebensbedingungen in Wohnungen in urbanen Gebieten, die das tägliche Leben von Geflüchteten in Griechenland verbesserten und ihnen den Zugang zu Dienstleistungen - einschliesslich Bildung und Gesundheit - erleichterten. Dies half den Begünstigten, wieder ein Gefühl der Normalität zu erlangen und erleichterte die Integration in Griechenland.


Vorrang hatten bei diesem Programm Personen, die zu besonders schutzbedürftigen Gruppen gehören, d. h. Familien mit minderjährigen Kindern, direkte Verwandte von Schiffbrüchigen (Eltern und Geschwister), Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, ältere Menschen, Schwangere, Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern, Überlebende von Menschenhandel, Menschen mit schweren Krankheiten und Überlebende von Folter, Vergewaltigung oder anderen schweren Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt.


Im Jahr 2021 beherbergte das Unterkunftsprogramm ESTIA 27.000 Asylbewerber*innen.

Anfang Jahr wurde angekündigt, dass ESTIA bis Ende 2022 geschlossen werden soll. Das bedeutet, dass diese schutzbedürftigen Menschen aus ihren Häusern vertrieben und in Lager in abgelegenen Gebieten verlegt werden, was sie zu harten Lebensbedingungen verdammt und alle ihre Integrationsbemühungen untergräbt.


Die Zwangsräumungen haben bereits begonnen: Seit April erhalten die Bewohner des ESTIA-Programms Briefe, in denen ihnen ein Termin genannt wird, bis zu dem sie ihre Wohnungen verlassen müssen. Auf den Inseln ist das Programm bereits beendet.


Die meisten unserer Begünstigten im Amina Centre sind von der Schliessung des ESTIA-Programms betroffen. Einige von ihnen haben sich damit abgefunden, zurück in ein Lager weit weg von der Stadt zu ziehen. In diesem Fall unterstützen wir sie aus der Ferne und versuchen ihnen zu helfen, Informationen und Wege zu finden, wie sie sich am besten an die neue Situation anpassen können. Andere weigerten sich, in die Lager umzuziehen und blieben in der Stadt. Das bedeutet, dass viele unserer Begünstigten in eine frühere Phase der vorübergehenden Unterbringung zurückkehren, in die Abhängigkeit von Menschen, die nicht als Gastgeber evaluiert und überwacht werden, und Schlange stehen für ein begrenztes Angebot an Unterkünften, welches durch Basisorganisationen und überlastete Gemeindezentren zur Verfügung gestellt wird. Wir stehen den Frauen auf der Suche nach einer neuen, menschenwürdigen Unterkunft zur Seite und bieten einfallsreiche Alternativen, die sicher sind und sich in der Nähe von Arbeitsmöglichkeiten und wichtigen Dienstleistungen befinden.


So unterstützen wir unsere Begünstigten auf der Suche nach Optionen, die ihren Entscheidungen und Prioritäten entsprechen.


Quellen und weitere Infos:


Vielen Dank für Ihre Unterstützung der Arbeit von SAO auf www.sao.ngo/spenden


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